Playoffs: Let the games begin

Playoffs: Let the games begin

Die Playoffs der Saison 22/23 fangen an und unsere KSW IceFighters Leipzig sind dabei. Gegner in der Best-of-five-Serie, in der man drei Siege braucht, um eine Runde weiterzukommen, sind die Starbulls Rosenheim. Damit treffen Joonas Riekkinen und Co nicht nur auf den Zweitplatzierten der Oberliga Süd, sondern auf einen der Traditionsvereine schlechthin.

Im Süden tummeln sich einige „Altmeister“ der deutschen Eishockeygeschichte. Der EV Füssen, der SC Riessersee, der EC Bad Tölz sind alles klangvolle Namen mit großer Vergangenheit und legendären Spielern oder Trainern. Der Sportbund Rosenheim, aus dem Anfang der 90er die Starbulls hervorgingen, passt perfekt in diese Riege. Ab 1981 gehörte der SBR regelmäßig zu den Top-Mannschaften in Deutschlands erster Liga und konnte bis 1989 dreimal Deutscher Meister werden. Torhüter Karl Friesen, sowie die Spieler Ernst Höfner und Franz Reindl sind nur drei bedeutende Namen, die im Rosenheimer Trikot aufliefen.

Die aktuelle Mannschaft der Starbulls Rosenheim hat für Oberligaverhältnisse ebenfalls einige Hochkaräter zu bieten. Schon auf der Trainerbank stehen mit Headcoach Jari Pasanen und seinem Assistenten Jamie Bartman insgesamt 23 Jahre DEL – Erfahrung an der Bande. Die beiden schafften es aus einer Vielzahl individuell starker Spieler eine echte Einheit zu formen. Die Rosenheimer stellen die beste Defensive der gesamten Oberliga. Gerade einmal 1,7 Gegentore pro Spiel ließen die Bayern während der abgelaufenen Saison zu. In Unterzahl und Überzahl gehörten die Rosenheimer zu den besten Mannschaften der Oberliga Süd. Hilfreich war dabei sicher die eminente Erfahrung, die die Spieler aus höheren Ligen mitbrachten. Knapp 3000 hochklassige Spiele in der DEL, der nordamerikanischen AHL, der russischen KHL, der Extraliga aus Tschechien und sogar der NHL stehen in der Vita des Starensembles aus Rosenheim. Zum Vergleich dazu haben die IceFighters lediglich die Erfahrung aus 3 Spielen in der DEL vorzuweisen und natürlich die 465 Spiele aus der finnischen Liiga von Joonas Riekkinen.

Der Aufstieg in die DEL2 ist das erklärte Ziel der Rosenheimer und dafür wurde investiert. Im Tor war man mit Andreas Mechel und Christopher Kolarz schon gut besetzt. Aber trotzdem wurde auf dieser Position noch einmal richtig nachgelegt. Mit dem 38-jährigen Thomas Pöpperle gelang ein echter Transfercoup und der neue Rückhalt stellte in acht Spielen seine Extraklasse unter Beweis. Über 96 Prozent Fangquote und weniger als ein Gegentor im Schnitt ließ der gebürtige Tscheche zu. Toptorjäger der Starbulls ist Norman Hauner, der in 41 Spielen 32 Tor erzielen konnte. Eine ähnliche Quote konnte der Kanadier Brad McGowan erzielen, der zehn Spiele vor dem Ende der Saison verpflichtet wurde und in zehn Spielen sieben Tore erzielte. Tyler McNeely, Travis Oleksuk und Klemen Pretnar sind die anderen drei der vier Importspieler in den Diensten der Starbulls. Sowieso stehen im Angriff der Rosenheimer noch einige starke Spieler zur Verfügung. In der abgelaufenen Saison waren Manuel Strodel, Lucas Laub und Steffen Reiter die nächstbesten Scorer ihrer Mannschaft. In der Verteidigung stehen unter anderem der kürzlich gekürte „beste Defender“ der Oberliga Süd Maximilian Vollmayer, der DEL-Veteran Steffen Tölzer und Aaron Reinig ihrem Mann. Die Coaches Pasanen und Bartman können vier Reihen aufs Eis bringen, die jedem Gegner Probleme bereiten können.

Und dass, obwohl sie noch zwei heftige Ausfälle zu beklagen haben. Als erstes gibt es wohl kein Wiedersehen mit dem in Leipzig bestens bekannten ehemaligen Topscorer Brad Snetsinger. „Snetse“ verletzte sich vor einem Jahr in den Playoffs gegen Hamburg und konnte sein Comeback noch immer nicht geben. Der zweite Ausfall sorgte in ganz Eishockey-Deutschland für Bestürzung aber auch für große Solidarität. Mike Glemser verletzte sich bei einem Spiel in Garmisch so schwer, dass er bewegungsunfähig in seinem Krankenbett liegt. Die Starbulls haben eine Spendenaktion für ihn und seine Familie ins Leben gerufen, die eine beispiellose Solidarität unter den Eishockeyvereinen und Fans hervorgerufen hat. Auch für Mike Glemser werden die Rosenheimer alles in die Waagschale werfen, um das ausgegebene Ziel, den Aufstieg zu realisieren. Dabei können sie auf die Unterstützung ihrer treuen Fans zählen. Im Schnitt waren über 2600 Zuschauer bei den Heimspielen der Starbulls anwesend und für das erste Playoffspiel waren schon am Mittwoch über 3000 Tickets verkauft. Es ist also angerichtet und die Spiele können beginnen.

IceFighters Headcoach Sven Gerike sagt zur bevorstehenden Playoffserie: „Wir sollten nicht so viel über Zahlen, Daten und Fakten philosophieren. Mit den Starbulls steht uns eine taktisch sehr disziplinierte und gut strukturierte Mannschaft gegenüber, die mit hervorragenden Einzelspielern besetzt ist. Das weiß jeder. Wir werden Wechsel für Wechsel alles in die Waagschale werfen müssen, um die Rosenheimer nicht ins Rollen kommen zu lassen. Im Endeffekt haben wir eine ganze Saison darauf hingearbeitet, Playoffs spielen zu können. Dann sollten wir jetzt auch Playoff-Hockey spielen und jede Minute davon genießen!“