Ein Spiel zum Einrahmen

Ein Spiel zum Einrahmen

 

Was gestern im Zelt passierte, haben auch die kühnsten Optimisten nicht für möglich gehalten. Der letztjährige Meister der Oberliga Nord, der Herner EV, wurde mit sage und schreibe 8 – 1 auf die Heimreise geschickt. Imposant war dabei nicht nur die Offensive, sondern ganz klar die defensive Leistung der ganzen Mannschaft. Vor allem das Unterzahl war extrem stark. Und leider auch zu oft nötig…

Das Spiel begann wie so ein Spiel im Zelt am besten beginnen sollte – Ian Farrell tankte sich in der 3. Minute durch und traf im Nachschuss. Zwei Minuten später nutzten wir direkt das erste Powerplay zum 2-0. Damian Schneider fälschte einen Weber-Schuss unhaltbar ab. Und weiter ging es in eine Richtung. Leipzig war gefühlt immer einen Schritt schneller. Das zweite Powerplay bedeutete direkt wieder ein Tor. Ian Farrell und Michal Velecky spielten Dominik Patocka frei. Der traf zum 3-0 Pausenstand.

Wer jetzt meinte, im zweiten Drittel würde sich das Bild ändern, sah sich getäuscht. In der 22.Minute machte Hannes Albrecht seinen ersten Treffer des Abends. Für Hernes Torhüter Weidekamp war der Arbeitstag ab der 26. Minute beendet. Aber auch für seinen Kollegen lief es nicht besser. Hannes Albrecht fälschte einen Schuss von Erek Virch zum 5-0 ab. Dann begann die Zeit der Unterzahlspezialisten. Unfassbare 18 Minuten erhielten unsere EXA IceFighters in Folge. Gut, dass es zwischenzeitig mit der 5-0 Führung in die Pause ging.

In der 43. Minute nutzte Herne eine der vielen Powerplaychancen zum 1-5 Anschlusstreffer. „Wenn du Pech hast fliegt dir so eine Partie noch um die Ohren. So viele Strafen darfst du dir normalerweise gegen so einen Gegner nicht erlauben. Und viele davon waren berechtigt. Da haben die Unterzahlspieler und Keke im Tor starke Arbeit geleistet“, meinte der sonst rundherum zufriedene Coach Sven Gerike. Hannes Albrecht stellte mit seinem dritten Tor in der 52. Minute wieder die alte Führung her. Damian Martin in der 55. und Michal Velecky in der 60. Minute schraubten das Ergebnis noch auf 8-1. Die Fans feierten ihr Team noch lange nach Spielende. So einen Tag hatte niemand erwartet. So ein Spiel, beziehungsweise so ein Ergebnis, konnte man nicht voraussehen. „So ein Spiel kann man sich nur einrahmen“, freute sich der Coach bei der anschließenden Pressekonferenz, meinte dann aber mahnend: „Das war einer dieser Tage, an dem einfach alles läuft. Diese Momentaufnahme können wir jetzt genießen. Aber ab Dienstag fängt die Arbeit wieder an, weil die Bäume jetzt ganz sicher nicht plötzlich in den Himmel wachsen!“