Ein gebrauchter Tag

Ein gebrauchter Tag

Spielbericht

Treffender kann man den gestrigen Freitagabend nicht beschreiben. Zu Gast waren die Wedemark Scorpions. Nach dem letzten Wochenende standen zwei Fragen im Raum. Hat der couragierte Auftritt zu viel Kraft gekostet? Haben die beiden Niederlagen mental Spuren hinterlassen? Es wäre allerdings zu einfach beide Fragen mit ‚Ja‘ zu beantworten und das als alleinige Erklärung herzunehmen. Am Ende stand eine 3-4 Niederlage zu Buche.

Der Anfang gegen gerade einmal 12 Gegenspieler hätte nicht schlechter sein können. Ein unnötiger Puckverlust nach gut 2 Minuten sorgte für einen Alleingang und die frühe Führung der Gäste. Danach hatten unsere IceFighters zwar ein paar Chancen und auch ein optisches Übergewicht, aber so richtig zwingend war der Auftritt nicht. Im Gegenteil. Unser Team war nicht wiederzuerkennen. Die Tugenden dieser Saison kamen nicht zu tragen. Unsere Jungs fanden einfach nicht ins Spiel und schienen in vielen Situationen einfach zu langsam und behäbig. „Das war mit Abstand das schlechteste Drittel, das wir hier gespielt haben“ befand Coach Gerike nach der Begegnung.

Anscheinend war die Pausenansprache dementsprechend. Denn unser Team kam zum zweiten Drittel anders aus der Kabine. Jetzt waren das wieder unsere IceFighters. Und es gab Chancen. Viele sogar. Aber an diesem Abend schossen wir viel zu oft neben oder über das Tor. In der 9. Minute war es dann aber endlich so weit. Der zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Ausgleich fiel durch Hannes Albrecht im Nachschuss. Jetzt sollte das Spiel doch laufen, oder? Denkste…! Quasi im Gegenzug fiel der zweite Treffer der Gäste. Und wieder rannte unser Team diesem Rückstand hinterher.

Das letzte Drittel begann dann in Überzahl.  Und endlich trafen wir auch zum erneuten Ausgleich. In der 42. Minute schoss Patrick Fischer nach einem Pass von Hubert Berger an Freund und Feind vorbei ins Glück. Und weiter ging es fast ausschließlich in eine Richtung. Aber die Gäste blieben mit Kontern gefährlich und die IceFighters wirkten noch immer nervös oder unsicher. Und sie machten Fehler. In der 51. Minute brachte man in Unterzahl die Scheibe nicht raus und wurde prompt bestraft. Wieder einmal Rückstand. Und wieder beinahe wütendes Anrennen. Mitten in die Druckphase, in der 54. Minute, trafen dann aber erneut die Gäste. Sie waren an diesem Abend einfach kaltschnäuziger im Abschluss. Das war auch die Vorentscheidung, weil den Gastgebern nur noch ein weiterer Treffer gelang. Als Sven Gerike den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, traf Hannes Albrecht in der 59. Minute zum 3-4. Leider wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. „Wir hatten das aber nach dem pomadigen Start auch irgendwie nicht verdient. In dieser Liga, in der Jeder jeden Gegner schlagen kann, darfst du dir so einen Start nicht erlauben“ meinte Coach Gerike nach dem Spiel. „Natürlich sind wir sauer und enttäuscht. Wir werden das Spiel bis Sonntag aufarbeiten. Gut ist, dass wir uns an die eigene Nase fassen und die Fehler bei uns suchen und finden können. So können wir das auch ändern und wieder gerade rücken!“